Damit die Potenziale im deutschen Gesundheitswesen noch besser genutzt werden, kommt es auch zukünftig auf einen Faktor an: weitere digitale Vernetzung. Hier liegen immer noch viele Chancen für Patienten, medizinisches Personal, Leistungserbringer und Kostenträger.
Von Maximilian Greschke, Managing Director/Geschäftsführer der Recare GmbH
Transformation Leader 2021
Mit dem digitalen Entlassmanagement hat Recare angefangen, lokale Netzwerke aus Leistungserbringern um Krankenhäuser aufzubauen und somit so etwas wie digitale Gesundheitsregionen zu entwickeln. Mittlerweile sind so viele Krankenhäuser bundesweit dabei, dass sich ein fast lückenloses Netzwerk aus Leistungserbringern in den verschiedensten Versorgungsbereichen ergeben hat.
Bisher hat sich Recare primär der Koordination von Kapazitäten in diesem Netzwerk verschrieben. Zukünftig wollen wir die Akteure auch darüber hinausgehend miteinander verbinden. Dazu haben wir bereits begonnen, Schnittstellen zu den Primärsystemen von Kliniken, nachgelagerten Leistungserbringern wie Pflegeheimen oder Rehakliniken und gesetzlichen Krankenkassen zu entwickeln.
Denn damit die Potenziale im deutschen Gesundheitswesen noch besser genutzt werden, kommt es auch zukünftig auf einen Faktor an: weitere digitale Vernetzung. Hier liegen immer noch viele Chancen für Patienten, medizinisches Personal, Leistungserbringer und Kostenträger – um die Qualität in der Versorgung weiter zu verbessern und Prozesse noch effizienter zu gestalten.
Wie die digitale Vernetzung konkret aussehen kann, zeigt sich beispielsweise darin, wie sich die komplette Strecke einer Anschlussrehabilitation vollständig digital abbilden lässt: Beginnend mit der Extraktion des kompletten Antragsdatensatzes aus dem Klinikinformationssystem über die sichere Übertragung in das Primärsystem einer gesetzlichen Krankenkasse und die automatische Anlage einer Leistungsmaßnahme dort – letztlich bis hin zur Ablage der strukturierten Daten des Falls zusammen mit den dazugehörigen Dokumenten im Reha-KIS der Rehaklinik.
Unser großes Ziel für das Jahr 2022 ist es, neben der Bewältigung der Nachfrage durch das Krankenhauszukunftsgesetz genau diese Art von Arbeit weiter voranzutreiben – mit der Vision, bei jeder Patientenüberleitung auch die notwendigen Daten sicher mitzuliefern. Dadurch sollen Pflegekräfte und Verwaltung in den aufnehmenden Einrichtungen weiter entlastet und unnötige Fehler und Missverständnisse verhindert werden.
Mit unseren jetzigen Partnern können wir in Kürze potenziell bis zu 75.000 Leistungserbringer in den verschiedensten Versorgungsbereichen mit strukturierten Daten aus dem Entlassmanagement versorgen. Bis Ende 2022 soll das auch in der Breite ankommen – sodass die Vernetzung auch weiterhin voranschreitet.