„Riesiges Kursangebot – größtmögliche Flexibilität – Millionen gespart“

Interview mit Nils Dehne, Geschäftsführer der AKG

Herr Dehne, Sie haben mit der AKG eine zentrale Corporate Learning-Plattform für 28 Großkrankenhäuser gelauncht. Könnten Sie uns bitte kurz die Ausgangssituation schildern, mit der die großen kommunalen Versorger konfrontiert waren, insbesondere in Bezug auf das Thema E-Learning?

Nils Dehne: Natürlich. Die Krankenhäuser stehen bekanntermaßen vor vielen Herausforderungen, darunter auch der stetige Bedarf an Fort- und Weiterbildung für ihre Beschäftigten. Besonders in Zeiten von Personalknappheit und sich ändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen wird es immer wichtiger, effektive Schulungsmaßnahmen anzubieten, um die Kompetenzen der Mitarbeiter zu erweitern. Zudem werden die Anforderungen an das Personal durch technologische Innovationen und Digitalisierung, aber auch wegen immer mehr regulatorischen Vorgaben stetig komplexer, was die Notwendigkeit für kontinuierliche Mitarbeiterqualifizierung zusätzlich verstärkt.

Es fragt sich daher jedes Unternehmen: Wie bringe ich das Know-how am effizientesten an meine Mitarbeiter? Bei der AKG haben wir beschlossen, diese Frage gemeinsam zu beantworten und alle Mitarbeiter mitzunehmen. Damit sind wir Vorreiter im Vernetzen vom Fachwissen im Gesundheitswesen.

Ein Schritt in Richtung effizienteren Nutzung der gemeinsamen Ressourcen

Und Ihre Antwort lautet: eine innovative Corporate Learning-Plattform muss her?

Nils Dehne: Sie leistet zumindest einen wichtigen Beitrag zur Lösung. Unsere Motivation war es, die Expertise unserer Fachleute in den Mitgliedshäusern zu bündeln und zu fördern. Wir glauben, dass wir die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen am besten gemeinsam bewältigen können. Deshalb teilen wir unser Wissen und unsere Ressourcen. Die Plattform ist ein Schritt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit und einer effizienteren Nutzung unserer gemeinsamen Ressourcen. Und das ist keine Vision oder Theorie! Wir sind sogleich mit einem riesigen Kursangebot an den Start gegangen.

Sie sammeln, vereinfacht gesagt, Inhalte ein und spielen sie den Kliniken zu; eine Art Sharepoint für E-Learning?

Nils Dehne: Ganz so trivial ist das Thema „gemeinsame Lernplattform“ dann auch wieder nicht. Wir wollen mit der Zeit möglichst viele E-Learnings von Qualitätsanbietern aus dem Gesundheitswesen auf der Plattform versammeln. Das wird nur gelingen, wenn die Anbieter nicht um ihre Lizenzerlöse bangen müssen. Der AKG-Hub dokumentiert daher alle Zugriffszahlen und bietet somit eine verlässliche Abrechnungsgrundlage. Umgekehrt bedeutet das für Content-Anbieter natürlich, dass sie mit der Anbindung an unsere Plattform Zugang zu bis zu 135.000 Fachkräften erhalten.

Das heißt, alle AKG-Mitglieder sind gleichermaßen auf der Plattform?

Nils Dehne: Nein, bei allen Gemeinsamkeiten unserer Mitglieder unterscheiden sie sich dann doch in wesentlichen Punkten. Einige Häuser haben zum Beispiel schon intensive Erfahrungen mit E-Learnings gesammelt, andere stehen noch am Anfang. Mancherorts gibt es eine echte Redaktion mit sogenannten Instructional Designern, häufig aber fehlt die entsprechende Expertise noch. Auch die System-Voraussetzungen sind höchst unterschiedlich. Einzelne haben noch keine Online-Schulungen im Einsatz, andere nutzen ein mehr oder weniger zeitgemäßes Lernmanagementsystem (LMS), und es gibt sogar Häuser, die gleich eine ganze Reihe von Trainingstools im Einsatz haben.

Für die gemeinsame Plattform ist eine solch heterogene Landschaft durchaus anspruchsvoll. Wenn wir gewährleisten wollen, dass möglichst alle 135.000 Fachkräfte in 28 Mitgliedshäusern trotz der verschiedenen infrastrukturellen Ausgangslagen profitieren, müssen wir diese Unterschiedlichkeit entsprechend bedienen. Die Technologie von TUTOOLIO verleiht uns hierfür die größtmögliche Flexibilität: Wir können einerseits bestehende Lernmanagementsysteme vernetzen, andererseits aber auch Kliniken ohne LMS ein solches bereitstellen.

Mehrkosten von rund 15 Millionen werden eingespart

Lässt sich das Sparpotential quantifizieren?

Nils Dehne: Wir haben das mit TUTOOLIO einmal durchgespielt: Wenn jedes Haus eine eigene Plattform installiert, hostet, wartet und weiterentwickelt, und wenn dann noch Kurse gebaut werden müssen – sei es auch nur ein Bruchteil unserer gemeinsamen AKG-Kursbibliothek –, schlügen jährlich Mehrkosten in Millionenhöhe zubuche. Das erklärt, warum viele Einrichtungen bisher den Aufwand scheuen. Überzeugender lässt sich unser gemeinsamer Ansatz kaum nachweisen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Plattform und welche weiteren Perspektiven ergeben sich für die AKG-Gemeinschaft, zum Beispiel hinsichtlich gemeinsamer Führungskräfteentwicklung und strategischer Zusammenarbeit auf anderen Bildungsfeldern?

Nils Dehne: Wie eingangs angedeutet: Die Plattform ist der Anfang einer umfassenden Strategie zur Stärkung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs innerhalb der AKG-Gemeinschaft. Wir sehen sie als dynamisches Instrument, das mit den Bedürfnissen unserer Mitgliedskliniken und den technologischen Entwicklungen im Gesundheitswesen Schritt halten soll. Cyber-Sicherheit etwa ist ein zunehmend wichtiges Thema, für das wir schon Weiterentwicklungen diskutiert haben. So könnten wir auch Awareness-Kampagnen oder Phishing Simulationen über die Plattform abwickeln.

Künftig werden wir auch die Ärztliche Fortbildung (CME) angehen. Und gemeinsame Programme zur Führungskräfteentwicklung sind in diesem Kontext ebenfalls absolut spannend. Denn letztlich dient alles demselben Ziel: Wir wollen bestmögliche Versorgungsqualität gewährleisten. Und dafür sind qualifizierte Fachkräfte das A und O.


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