Serie Benchmarks: Fast Company Most Innovative Companies 2019

Unternehmen, die sich im Ideenwettbewerb von der Konkurrenz abheben wollen, müssen laufend einzigartige Produkte auf den Markt bringen. Aber lässt sich objektiv messen, wie innovativ ein Unternehmen ist? Etliche Rankings versuchen sich daran – und müssen letztlich doch scheitern. Eine Metaanalyse mit besonderem Blick auf das Abschneiden der Gesundheitsbranche im Innovationswettkampf. 

Fast Company Most Innovative Companies 2019

Das Ranking des US-amerikanischen Magazins Fast Company sticht heraus. Während alle anderen erwähnten Rankings eine wissenschaftliche Grundlage haben, auf Umfragen oder Datenanalysen basieren, verlässt sich das Magazin rein auf die Meinung der eigenen Redakteure. „Dieses Jahr haben die Redakteure und Schreiber von Fast Company bahnbrechende Unternehmen herausgesucht“, heißt es online. Zusätzlich habe das Magazin auch Nominierungen entgegengenommen. Trotzdem basiert die Bewertung der Unternehmen laut eigenen Angaben rein auf der Auffassung der Redaktion. Was an einem Unternehmen im Einzelfall so innovativ ist, steht jeweils in einem eigenen Artikel. Die Redakteure scheinen sich also zumindest grundlegend informiert zu haben. Wie sie allerdings auf die Unternehmen gestoßen sind, ob sie gewisse Kriterien bei der Suche hatten oder wie die Ranking-Reihenfolge zustande gekommen ist, bleibt ihr Geheimnis.

Drei Unternehmen aus der Gesundheitsbranche sind den Redakteuren von Fast Company zuletzt aufgefallen: Foundation Medicine, Arterys und Alnylam Pharmaceuticals tummeln sich auf den Plätzen 30 bis 32. Zusätzlich haben die Redakteure je ausgewählter Branche eine Top 10 benannt. Die drei genannten Unternehmen nehmen damit automatisch auch die Plätze eins bis drei in der Kategorie Biotech ein. Eine weitere Kategorie nennt sich „Gesundheit“ – und ist überaus weit gefasst. Hier finden sich unter anderem Unternehmen für Fruchtbarkeitstests und gesundes Wohnen.

Insgesamt hat das Magazin 410 Unternehmen ausgezeichnet. In der Begründung für die Auswahl schreiben die Redakteure lediglich: „Unser jährliches Ranking von Unternehmen, die großen Einfluss auf Industrie und Kultur haben, zeigt eine Vielfalt von Wegen, um in der heutigen unbeständigen Welt zu florieren.“ Da nachvollziehbare Kriterien fehlen, könnte eine Platzierung in den Top 50 einfach das Produkt einer guten PR-Abteilung und hoher Social-Media-Präsenz sein. Das alles hätte dann im Zweifel nichts mit einer herausragenden Innovationskraft zu tun, solange es die Unternehmen nur als solche verkaufen können. Aufgrund der Kurzbeschreibung des jeweiligen Rangs entsteht der Eindruck, dass statt der Unternehmen zudem vor allem einzelne Projekte oder Ziele ausgezeichnet werden. So steht bei dem Medizinunternehmen Foundation Medicine als Begründung schlicht: „Für das Aufeinanderabstimmen von bahnbrechenden Behandlungen und Krebspatienten.“